Mein Aufenthalt in Dolisie war zwar lang aber ein voller Erfolg. Ich habe über 100 Stoffbinden und 100 Stk. Juna Cups verteilt. Dabei ermutigte und unterstützte ich viele Frauen und sogar Näherinnen selber Stoffbinden zu nähen und damit ein eigenes Business aufzubauen.
Dabei habe ich Unterstützung von Jaime (dem Velofahrer) und vor allem Zwei weiteren Girls Falconne & Kossita in Dolisie bekommen.
Sie haben mir sehr geholfen die Produkte an die Frauen zu bringen und manchmal sogar an die Männer. Zu meinem Erstaunen waren einige Männer sehr offen, ja sogar sehr interessiert an den Cups und brachten diese Ihren Frauen, Freundinnen und Schwestern mit nach Hause. Die Angst, dass Frauen vielleicht zurückschrecken könnten, wenn ein Mann das Produkt erklärt war hier in Dolisie unbegründet. Frauen und Männer sind gleichermassen offen wie zurückhaltend. Alle aber sehr angenehm. Bei den Cups ist es wichtig jedes Mal zu erklären, dass es kein Verhütungsmittel ist. Dies ist oft der erste Gedanke wenn die Menschen die Cups sehen und hören wo sie einzuführen sind.
Auch Juste, ebenfalls von meiner Unterkunft hat geholfen die Cups zu verteilen und zu erklären. Als eine gehörlose Frau vorbeikam, erklärte er ihr das sogar in einer Art "Gebärdensprache". Er machte das sehr gut und die Frau hat verstanden und war sehr dankbar. Es sind diese Momente die mich sehr erfüllen. Es sind Momente die einem keiner jemals nehmen kann und es sind genau solche Momente und Menschen die das eigene Leben noch wertvoller machen.
Besonders betroffen gemacht hat mich allerdings die gehörlose Frau die mich in Zeichensprache fragte, ob ich auch etwas zur Verhütung hätte, sie hätte Sechs Kinder und wolle schon lange keine mehr.
Es fehlt an so vielem hier und als selbstbestimmende Frau ist es schwer dies mit anzusehen. Und noch schwerer mir immer wieder anzuhören, dass man doch als Frau unbedingt Kinder haben sollte. Dies vor Allem von Männern.
Wenn man sich einmal nur mit Frauen unterhält, wird die Ansicht der Männer nicht unbedingt geteilt. Da schliesslich die ganze Arbeit an den Frauen hängen bleibt. Nicht zu vergessen. Eine Schwangerschaft und eine Geburt in Afrika ist medizinisch oft nicht überwacht. Die Frauen arbeiten bis zur Stunde der Geburt körperlich hart und gebären dann zwischen Ratten und ungereinigten Töpfen ihr Kind.
Ich will gar nicht wissen, wie viele Fehlgeburten und wie viele Todesfälle von Mutter und/oder Kind kommt.
Und dann beurteilen Männer meine Gebärmutter? Seriously?
Einmal reinhalten und dann den ganzen Tag an der Bar hängen. Shut the fuck up….
Immer wieder werde ich nach meiner genauen Route gefragt durch Afrika und immer wieder verweise ich darauf, dass ich zwar eine grobe Route (Küstenländer) im Kopf habe um bis nach Marokko und somit dem Gibraltar zu kommen. Ebenfalls betone ich aber immer wieder, dass es nicht möglich ist dies genau zu planen und dass ich mich immer wieder über die aktuelle Situationen der jeweiligen Länder informiere und ich vor Allem auf mein Bauchgefühl höre.
Jedoch ist es trotzdem so, dass man halt einige Dinge, selbst hier in Afrika, planen muss. Wie zum Beispiel die Visa-Geschichten.
Es gibt aber immer wieder Situationen die halt einfach anders verlaufen, als dass sie ursprünglich geplant waren.
Als ich in Angola feststellen musste, dass ich kein Visa für die Demokratische Republik Kongo bekommen kann war ich erst etwas gestresst, weil dies meinen "Plan" schon einmal gehörig durcheinander wirbelte.
Dann kam schon der nächste Hammer. Das Nigeria Visa ist unglaublich schwer zu bekommen. Wegen der Lage der Botschaften, ist es von Süden nach Norden noch schwieriger zu bekommen als auf umgekehrten Wege.
Meine letzte Möglichkeit wäre es hier in Brazzaville zu beantragen. Dort wäre es aber auch sehr unsicher, ob ich es dann bekommen würde. Ich kenne genügend Geschichten von Leuten die die Gebühr (USD 200.00 + Schmiergeld) bezahlt hatten und dann trotzdem kein Visa bekommen haben.
Ich habe mich bereits vor ein paar Tagen dazu entschlossen Nigeria zu "überfliegen". Es gibt verschiedene persönliche Gründe dazu; Als erstes muss ich leider sagen, fühle ich mich nicht Willkommen in diesem Land. Wenn man es den Menschen so schwer macht ein Visa zu bekommen, gibt es vielleicht auch Gründe dazu.
Zwar bin ich überzeugt, dass mir Nigeria sehr gut gefallen würde. Landschaft sowie auch die Menschen. Trotzdem höre ich immer wieder von anderen Reisenden, dass Nigeria komplett anders zu bereisen ist als die anderen afrikanischen Länder. Es gibt viele Entführungen, Verhaftungen und viele der Fahrradreisenden durchqueren das Land hauptsächlich mit den Bus oder dem Auto.
Dies ist ein weiterer Grund für mich. Mit den USD 200.00 + für das Nigerianische Visa unterstütze ich lieber eine Fluggesellschaft als die Nigerianischen Behörden.
Und dann ist da noch mein Bauchgefühl… und dies sagt NEIN zu Nigeria.
Somit war meine Entscheidung bereits definitiv gefällt worden.
Mit der Nachricht aus Kinshasa wurde diese sowie mein Bauchgefühl erneut bestätigt.
Heute wurden mehrere Botschaften in Kinshasa (DRC) von Protestanten angegriffen. Dies weil die Kongolesen Hilfe von den westlichen Ländern erwarten bezüglich des M23 Konflikts im Osten den Landes.
Zwar wusste ich über die Situation im Osten der DRC und dass es sich in den letzten Wochen intensiviert hat, aber dass es jetzt doch gleich bis Kinshasa kommen würde, hätte ich nicht erwartet.
Mich schaudert es wenn ich denke, dass ich ziemlich sicher genau zu dieser Zeit in Kinshasa gewesen wäre, wenn ich mein DRC Visa bekommen hätte. Dann hätte ich all die Visa auch in Kinshasa beantragt und nicht bereits in Luanda.
Ich wäre wohl mitten im Kugelgefecht und den Feuer gegen die westlichen Botschaften in Kinshasa und dies als offensichtlich, westliche, weisse Frau…
Dies ist für mich eine zusätzliche Bestätigung, dass ich auf keinen Fall nach Brazzaville (gleich gegenüber von Kinshasa) gehen werde um das Nigerianische Visa zu beantragen.
Auch als absolut pragmatischer und unspiritueller Mensch glaube ich trotzdem daran, dass es Zeichen gibt im Leben die man lesen und akzeptieren sollte.
Wenn ich in meinen 34 Jahren etwas gelernt habe wo ich stolz darauf bin ist es wohl "Admit - Adopt -Appreciate".
"Eingestehen - Akzeptieren - Annerkennen" Irgendwann sieht man oft den Grund und im Leben sind es oft genau die Dinge, die eben nicht nach Plan laufen die am Ende am wertvollsten sind. Auf den Umwegen begegnet man dem puren Leben und auch den besten Menschen.
Somit hadere ich nicht mit meiner Entscheidung. Wer mich nicht will - soll mich auch nicht haben. Admit -Adopt-Appreciate.
Nun fahre ich aus Dolisie raus. Es würde eine intensive Zeit werden bis nach Gabun und ich machte mich auf Alles gefasst. Schliesslich wurde ich in letzter Zeit des Öfteren gewarnt, dass die Strasse bis zur Grenze in katastrophalem Zustand sei.
Somit würde ich Dolisie nicht verlassen, falls ich mich nicht zu 100% fit fühlen würde. Auch Arby ist in tadel losem Zustand. Proviant ist eingekauft. Alle elektronischen Geräte sind voll geladen.
Es sind rund 300 Kilometer bis zur Grenze zu Gabun und die meisten davon sind nicht asphaltiert. Alle sagen mir, es sei möglich solange es nicht regnet.
Dem Wetterbericht würde ich hier allerdings keine allzu Gute Note geben in Sachen Voraussage. Im Moment sind wir offiziell in der kleinen Trockenzeit, trotzdem regnet es fast täglich. Zudem werde ich Fünf Tage brauchen da kann eh alles passieren.
Am ersten Tag fuhr ich einfach aus Dolisie raus und war von der guten Asphaltstrasse begeistert.
In einem Dorf machte ich Halt und fragte, ob es hier eine Unterkunft gäbe. Die Männer deuteten mir auf die katholische Kirche. Ich fuhr diese also an und traf dort einen Mann im farbigen Hemd. Es stellte sich heraus, dass dies Pater Alain persönlich war. Er zeigte mir die einfachen Zimmer. Für mich war klar, ich würde lieber Draussen im Zelt schlafen und versuchte, dies auch möglichst freundlich ihm mitzuteilen. Er und sogar kleine Kinder warnten mich aber vor Banditen, sie würden mich Draussen überfallen.
Somit nahm ich doch ein Zimmer, stellte aber natürlich Crappy aufs Bett.
Dies ist wieder so ein Fall wo ich mir denke, wenn ich ein Mann wäre, hätte es diese Diskussion nicht gegeben und man hätte mich Draussen schlafen lassen. Aber ich höre lieber auf die Einheimischen und die Kübeldusche war schliesslich auch ganz Okay.

Pater Alain fragte mich ob ich Crevetten mag. Ich versicherte ihm, dass ich Alles esse und so marschierten Er und ich durch das Dorf wo er mir alles erklärte, bis wir an einem Fluss ankamen. Der Fischer holte mit einem Korb riesige Crevetten aus dem Flusswasser und verkaufte uns diese.
Dies würde Heute unser Abendessen werden. Pater Alain scherzte und sagte, er sei einer der wenigen Männer die Kochen könnten. Als katholischer Priester dürfe er schliesslich keine Frau haben und müsse für sich selber sorgen können.
Zusammen zauberten wir ein leckeres Festmahl, wobei ich ihm die Zubereitung der Crevetten und den Safous überliess und mich dem Reis widmete.
Wir hatten interessante Gespräche und er organisierte mir sogar meinen nächsten Schlafplatz in Kivangou. Ebenfalls in der Kirche.
Am nächsten Morgen um Sechs Uhr findet die Messe statt und ich sei herzlich dazu eingeladen.
Aus lauter Anstand nahm ich somit schliesslich daran teil und es endete mit einer französischen Ansprache meinerseits. Alle können von Glück reden, hatte ich bereits meinen ersten Kaffee gekocht. Dies hätte sonst böse enden können…

Am nächsten Morgen verabschiedete ich mich von Pater Alain und machte mich auf die Fahrt weiter Richtung Norden. Erst noch für kurze Zeit die Teerstrasse und dann wechselte diese wie so oft von den Einheimischen erwähnt zu Naturstrasse. Bis Kivangou sei diese aber auch noch Okay.
Ich war nun etwa Zwei Kilometer auf der Teerstrasse als ich plötzlich einen Ruf hörte. Erst dachte ich es sei einfach wieder ein weiterer von meinem Anblick schockierter Kongolese. Aus irgend einem Grund aber drehte ich mich diesmal rum und sah ein Fahrrad en der Betonwand eines Unterstand angelehnt. Daneben sass ein Typ.
Sofort drehte ich natürlich um. Es war Marc. Er ist bereits lange Zeit mit dem Rad unterwegs und hat schon viel von der Welt gesehen. Er fährt in die andere Richtung wie ich und ist für seinen Afrika Trip in Marokko gestartet.
Seinen letzten Radreisenden hätte er in der Elfenbeinküste getroffen. Ich bin zwar noch weniger lange unterwegs, aber auch ich hatte noch keinen getroffen. Somit hatten wir uns natürlich viel zu erzählen.
Wir sassen bestimmt Vier Stunden an dieser Hauswand und unterhielten uns bevor er nach Süden und ich nach Norden weiterfuhren.
Solche Begegnungen sind so unglaublich wertvoll.
Ich fuhr weiter bis ich erst kurz vor dem Eindämmern Kivangou erreichte. Sofort wurde ich zu einer Unterkunft gewiesen. Allerdings war dies nicht diese der Kirche und der Typ dort war mir auch sehr unsympathisch.
Später fand ich dann auch die Kirche und Pater Rodriguez. Auch er wollte mir ein Zimmer zeigen. Da dieses Haus aber eingezäunt war, sagte ich sofort ich würde lieber Draussen schlafen. Er willigte ein.
Die Gespräche sind auch hier interessant. Allerdings geniesse ich - wenn auch an einem öffentlichen Ort die Privatsphäre.

Am nächsten Tag hiess es für mich möglichst weit zu fahren. Und tatsächlich schaffte ich fast 100 Kilometer auf einer Naturstrasse. Ich geniesse es sehr hier zu fahren. Die Landschaft ist unglaublich schön. Von den Waldelefanten habe ich keine Spuren gesehen und um ehrlich zu sein war ich auch ein bisschen froh darüber. Seit mich in Botswana Mal ein Elefant verfolgte hatte auf dem Velo brauche ich keine Elefanten mehr in ultimativer Nähe und schon gar nicht wenn ich alleine, ausgesetzt unterwegs bin.
Apropos Alleine und Ausgesetzt. Ich bin Heute keinem einzigen Auto begegnet. Alle 20 oder 30 Kilometer kommt einmal ein ganz kleines Dorf wo ich Wasser bekam.
Auch diese Strasse war machbar, jedoch bereits mit vielen Wasserpfützen und Hie und Da glitschigen Stellen. Es gab aber auch sehr steinige Abschnitte, Sand, Matsch oder eben Wasser. Halt von Allem ein bisschen Etwas. Neben mir ist hohes langes Gras und Alles was ich sehe ist, braun oder grün.
Ich erreichte ein Dorf etwa 20 Kilometer vor Nyanga und fragte, ob ich bei der Schule übernachten dürfe. Dafür musste ich erst den Chef de Village fragen, der an der Bar sass.
"Bonjour Cherie" Ah Mann, wenn mich schon der Chef so begrüsst….
Allerdings erlaubte er mir es ohne Probleme bei der bzw. sogar in einem Klassenzimmer zu übernachten. Es ist Samstag Abend, somit wird das Zimmer auch Morgen nicht benötigt.
Das Zimmer ist voller Kakerlaken, Spinnen, hoffentlich Mäusen und keine Ratten und Fledermäuse. Crappy ich liebe Dich.
Durch die Lüftungslöcher des Zimmers schauten mich 1000 Kinderaugen an. Überhaupt habe ich hier absolut keine Privatsphäre.
Es gab anscheinend einen Fluss zum Waschen und da ich doch auch schon "Etwas" Dreck abbekommen habe Heute, beschloss ich diesen aufzusuchen.
Ich wurde eingewiesen. Die Frauen seien wenn man dem rechten Trampelpfad folge und die Männer beim linken Trampelpfad. Ich fand auch dort viele Kinder vor und Frauen welche Geschirr gleichermassen wie Kleider und ihre Körper wuschen. Auf der Brücke sassen 20 Männer die uns zuschauten. Ich wusch also nur den gröbsten Dreck ab und "duschte" französisch.
Kaum zurück im Schulzimmer begann es heftig zu Regnen an. Einerseits freute ich mich, da es Alle Menschen in Ihre Häuser trieb, andererseits machte ich mir Sorgen wegen der Strasse für Morgen. Weil doch alle immer betonten, solange es nicht Regne sei es Okay.

Am Morgen wurde ich vom Schul-Chef und vom Village Chef begrüsst und es wurde zugeschaut wie ich meine Sachen zusammenpackte. Ein Toilettengang lag somit nicht drin. Ich machte mich so schnell wie möglich auf dem Weg weiter.
Es sind rund 20 Kilometer bis nach Nyanga. Die ersten 10 waren einigermassen fahrbar. Dann aber wurde die Strasse nur noch zu einer Rutschpartie aus Schlamm und Wasser. Ich lief die restlichen 10 Kilometer nach Nyanga beinahe durchgehend. Grösstenteils sogar barfuss, weil meine Sandalen sich bei jedem Schritt an den hartnäckigen Schlamm festsaugten.
Ein einheimischer Mopedfahrer begegnete mir und konnte nicht glauben, dass ich mich hier durchkämpfte. "C'est compliqué" sagte er. Na, wenn das schon ein Afrikaner sagt, bin ich schon fast ein bisschen stolz auf mich.


Ich erreichte dann endlich Nyanga und es war klar, dass ich entweder hier Schlafen würde oder vielleicht doch eine Art Taxi abwarten könnte an die Grenze. Anscheinend würde jeden Tag eines von Dolisie bis zur Grenze fahren. Aber wir erinnern uns, dass mir die letzten Tage kein einziges Auto begegnet ist.
Erst musste ich mich sowieso bei der Polizei melden und erklären. Auch sie rieten mir ein Taxi zu nehmen, da die Strasse nur noch schlechter und schlechter werden würde.
Es seien gerade Drei Lastwagen da, die sich bald auf den Weg Richtung Grenze machen würden.
Sie luden Arby und Co. Auf und fixierten Alles. (Dies ist in Afrika schon einmal ein Zeichen dass es ruppig werden könnte).
Wir warteten nur noch ein bisschen, weil wir die Strasse ein wenig Trocknen lassen wollten.
Dann ging es dann aber auch schon los und nach 200 Metern sassen wir bereits fest. Zusammen mit einem kleinen Lieferwagen. Einer der Lastwagen hinter uns zog uns raus.

Die Strasse war schlecht. Ich allerdings würde behaupten, zum Teil war sie sogar etwas besser als ich sie noch am Morgen hatte. Zum Teil aber auch wirklich schlechter. Die Löcher waren tief. Es war schlammig und rutschig. Besorgt schaute ich immer nach Hinten ob Arby noch auf der Ladefläche war. Nur einmal mussten wir ihn erneut festbinden.
Der Chauffeur mit dem ich mitgefahren bin kommt ursprünglich aus Mali. Ein netter Kerl.
Wir kamen an einem fest gefahrenen Lastwagen vorbei. Die Männer versuchten ihn rauszuziehen. Als dann aber die Räder des Zuglastwagens aus durchdrehten, versuchten wir mit dem vordersten Lastwagen ebenfalls zu ziehen.
Es waren nun 3 Lastwagen aneinandergeseilt und Alle Drei kamen nicht vom Fleck.
Leider konnten wir dem fest gefahrenen Lastwagen somit nicht helfen. Dieser muss wohl nun auf die grosse Trockenzeit warten….
Da ich erst am nächsten Tag nach Gabun einreisen kann. (Mein Visa startet erst ab da) luden mich die Trucker an der Grenze aus und ich fand gleich den Chef de Village der mir ein Zimmer zeigte. Auch hier wird Crappy aufgestellt. Die Kübeldusche machte aber ein neuer Mensch aus mir.
Nun war aber der Tag gekommen, an dem ich nach Gabun einreisen kann. Das Ausreisen aus Kongo war mit Vier Bürobesuchen mitten im Busch erledigt. Auch hier fragte ich ob es vielleicht ein Taxi nach Ndende geben würde. Auch hier hatte ich Glück und ein Trucker bot mir an mich mitzunehmen. Auch er kommt ursprünglich aus Mali.
Alles wurde aufgeladen und dann fuhren wir über die ruppige Strasse. Für die 48 Kilometer brauchten wir fast Fünf Stunden. Die Strasse ist in katastrophalen Zustand.
Es gab verschiedene Checkpoints und dann erreichten wir endlich Ndende in Gabun.
Dort machten wir die Einreise. Auch dies war unkompliziert. Erst dachte ich, vielleicht sei es so einfach weil ich mit einem Trucker unterwegs war der die Strecke beinahe Zweimal die Woche fährt.
Aber dann musste ich doch noch alleine ins Office mit dem Chef. Ich erklärte ihm meine Story und er lachte nur. Gab mir den Stempel und nun bin ich offiziell in Gabun.
Der Trucker nahm mich noch gleich mit bis nach Mouila. Das war mir gerade Recht. Schliesslich bin ich nicht sonderlich gerne in Grenzstädten. Diese sind irgendwie immer ein bisschen komisch auch wenn ich in Ndende ein gutes Gefühl hatte.
Mouila ist noch etwas grösser und ich will und muss mich ein paar Tage ausspannen und alles waschen bevor ich weiterfahre.
Mein erster Eindruck von Gabun ist.
Ziemlich muslimisch geprägt. (Obwohl offiziell zu 80% christlich)
Essen ist eine absolute Wohltat. (im Kongo gabs fast ausschliesslich Manyok)
Ein bisschen moderner als Kongo
Es gibt wieder Plastiksäcke :) Wer für die Abschaffung der Plastiksäcken ist, ist nie im Regen Fahrrad gefahren ;)
Die Strasse nach Libreville ist asphaltiert und sieht neu und gut aus.
Ich freue mich sehr auf Gabun. Und nachdem ich Arby, den Anhänger, meine Taschen, meine Kleider und vor allem mich selber gewaschen hatte fühle ich mich schon wieder viel besser.
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