Untenstehend teile ich meine Ausrüstungslist.
Sie besteht aus den Gegenständen die mich seit Jahren begleiten und als sinnvol erwiesen haben.
Dabei gibt es zu wissen, dass ich keine dieser Ultra Light Personen bin, die allzu viel Wert auf das Gewicht der Ausrüstung legen.
Für mich ist es allerdings der perfekte Mix aus möglichst leicht und trotzdem möglichst viel Komfort. Ja, man kann sagen jedes Gramm zählt aber es gibt Situationen wo es einfach auch nicht mehr drauf an kommt.
Wer seine Zahnbürste halbiert um an Gewicht zu sparen hat wohl noch nie Wasser für 3 Tage getragen.

Arby (ca. 13 Kilo)
Definitiv der Wichtigste Gegenstand meiner Reise.

Arby das "Bahnhofvelo" welches perfekt für mich und Afrika ist.
Eine kleine Omage and Arby findet ihr unter der Sparte "About"
Arby ist ein einfaches Cube Mountain Bike mit Vorderradfederung. Er ist weder besonders leicht noch für Touring gemacht. Mit seinen 26 Zoll Reifen und seiner auch sonst sehr standardisierten und einfachen Ausstattung finde ich überall Ersatzteile und ich und ich kann im Notfall alles selber reparieren. Zumindeset nach ein paar Stunden grübeln auf staubigen Strassen.
Die Funktion eines Fahrrades fasziniert mich und der Typ der es erfunden hat, war so ein richtiger Badass. Danke für das!!!
Den tollen afrikanischen Look hat Arby damals nach meiner ersten Reise vom Institut "Westwind" in Uetendorf verleiht bekommen.

Mein Gepäcksystem ändert sich auf dieser Reise ein wenig. Statt einen Gepäckträger mit Sakoschen werde ich dieses Mal mit einem Anhänger unterwegs sein um die ganzen Binden überhaupt zu transportieren. Die Gabelgepäckhatelrungen für Zelt und Werkzeug bleiben. Neu werde ich eine Satteltasche (Rakete) für die Kleider und eine Lenkertasche für den Schlafsack mitführen.
Fourmi (ca. 7 Kg)

Diesen tollen Anhänger habe ich von Veloplus gesponsert bekommen.
Es ist ein simpler Anhänger. Eigentlich nur ein Brett mit zwei Rädern. Genau Richtig für Afrika.
Besonders gefällt mir daran, dass er im Ausbildungs- und Integrationsinstitut Brüggli von körperlich oder psychisch beeinträchtigten Mitarbeitenden hergestellt wird, um diesen den Einstieg oder Wiedereinstieg in die Berufswelt zu ermöglichen.
Crappy (Zelt)
MSR Hubba NX1 (etwas über 1 Kilo)

Eine Hassliebe.
Es gibt bestimmt qualitativ bessere Zelte (auch mit einem unbekannteren Namen)
Vielleicht hatte ich aber auch einfach nur Pech. Jedenfalls habe ich es bereits geschafft Drei neue Stangensets zu brechen.
Es besteht mittlerweile aus den jeweils besten Teilen der Drei Zelte und es passt Nichts zusammen.
Trotzdem würde ich kein anderes Zelt wollen. Zu viele Erinnerungen und zu viele warme und trockene Nächte verbrachte ich schliesslich in Crappy.
Zudem liebe ich den Fakt, dass das Zelt freistehend ist und einfach überall aufgestellt werden kann.
Schlafsack
Mountain Hardware Phantom Comfort -1 Grad Extrem -21 Grad / 850 Down (ca. 600 gr.)

Dieser Schlafsack war bereits auf meiner ersten Reise in Afrika dabei und ich liebe ihn einfach.
Auf dem Pacific Crest Trail hatte ich meinen grünen Marmot Schlafsack (ebenfalls Extrem -20 und Comfort -1 Grad aber ca 800 gr.) dabei. Auch dieser ist absolut TOP. Aus eher sentimentalen Gründen verwende ich diesen nicht mehr für grosse Abenteuer.
Gute Schlafsäcke kann man aber nicht genug haben.
Ansonsten schlafe ich einfach auf einer faltbaren dünne Isomatte (ohne Luft) die sind robust und reichen vollkommen aus.
Primus Benzin Kocher

Das Kochsystem… Ein leidiges Thema…
Von Stoveless - also ohne Kochsystem zu reisen habe ich nie viel gehalten. Ja, es gibt tatsächlich Menschen die das machen und anscheinend sogar überleben. Ich allerdings, liebe meinen Morgenkaffee viel zu sehr.
Somit hatte ich immer ein Kochsystem dabei. Eigentlich immer mit Gaskartuschen welches einfach und sicher ist.
In Afrika lernte ich aber schnell, dass diese Gaskartuschen kaum zu bekommen sind. Ich fand per Zufall welche in Kenya die ich viel zu überteuert gekauft hatte und dann erst wieder welche in Botswana. Also ca. 4000 Kilometer später.
Auf meiner ganzen Reise habe ich an Gas gespart und festgestellt ein Leben ohne warmen Kaffee ist einfach nichts für mich.
Mir war klar, wenn ich nochmals so durch Afrika reise, ist mein alter Gaskocher keine Option. So hab ich mir auf einer Second Hand Plattform einen Primus Benzinkocher gekauft.
Mit so einem Kocher kann man eigentlich jede Brennbare Flüssigkeit benutzen. Benzin, reiner Alkohol…
Der Nachteil vom Benzinkocher ist, dass es etwas mehr Erfahrung bei der Benutzung braucht. Auch ist es nicht ganz so sauber wie der Gaskocher. Immer wieder läuft etwas Brennflüssigkeit raus. Auch ist der Kocher immer etwas verkohlt. Wichtig ist, dass man den Kocher gut eingepackt aussen am Gepäck transportiert um das restliche Gepäck von Verschmutzung und dem Benzingeruch zu schützen.
Auch habe ich bereits die Erfahrung gemacht, dass man längst nicht an jeder Tankstelle einfach sein Fläschchen auffüllen darf. Warum genau weiss ich ehrlich gesagt nicht aber
Diesbezüglich mach ich mir in Afrika allerdings keine Sorgen. Sicher habe ich öfters die Möglichkeit Benzin (oder irgend eine brennbare Flüssigkeit zu kaufen) als ich Gaskartuschen finden würden.
Kleider

Ich bin eine Frau und treibe mich gerne auf Märkten rum. Darum ändern sich meine Kleider auf Reisen ständig.
Alles bleibt aber immer mehr oder weniger bei:
1x lange Hosen
1x langes Oberteil
1x kurze Hosen
1x kurze Polsterhose (das man sich an einen Velosattel gewöhnt ist ein Mythos)
1x Kleid
3 Paar Socken (eines davon muss IMMER trocken bleiben)
0 Paar Unterhosen (wofür?)
1x Handschuhe
1x Mütze
Velohelm + Sonnenbrille
1x Buff- Tuch
1x Regenjacke
1x Puffy (Daunenjacke)
1x Turnschuhe
1x Sandalen
Werkzeug:
Mein Werkzeug bewahre ich in einem Leder-Roller auf. Praktisch bei Reparaturen in Sand.
Am meisten hatte ich platte Reifen. Einen Kettenriss und einmal waren die Kugellager meiner Pedale durch. Das wars aber im Grossen und Ganzen mit meinen Reparaturen.
Natürlich bedingt dies auch immer wieder etwas Pflege -auch unterwegs.
In Afrika findet man überall talentierte Mechaniker die einem bei Reparaturen helfen.
Man wird erfinderisch. Ich bin über 2000 Kilometer mit einer Plastikflasche im Pneu gefahren, weil ich einen riesigen Riss im Pneu hatte.
3x Reserveschlauch mit Flickzeug
Manchmal 1x Reserve Reifen - je nach Land
Reserve Brems und Schaltkabel
Versch. Imbusschlüssel
Versch. Schraubenzieher
Versch. Schrauben und Muttern
Schnellspanner
Bremsklötze
Kabelbinder
Plastikhandschuhe (Kettenreparatur) Du weisst gar nicht wie lange Kettenöl an den Händen bleiben kann wenn man weder Seife noch Wasser zur Verfügung hat. Dann ist plötzlich alles voll...Schlafsack, Zelt und man ist Gothic-Mässig geschminkt.
1x Zange - Kabelschneider
Schnur / Fischerfaden
Schleifpapier
Isolierungsband
Pneuhebel
Kettennieter
Handvelopumpe (Schredder Ventile kann man glücklicherweise auch an Tankstellen pumpen)
Kettenöl - Notfalls geht jede Art von Öl
WD 40 /Alternativ Vaseline
Zahnbürste für Kettenreinigung
Draht
alte Lappen
Speichenspanner
Notfall - Speiche

Medizin:

Sonnencreme (hab nicht sehr empfindliche Haut und mit der Zeit brauch ich keine Sonnencreme mehr) jedoch finde erst Mal Sonnencreme in Afrika…
Verbandsmaterial /Pflaster
Malaria Notfall Medikation
Antibiotikum
Etwas gegen Durchfall
Etwas gegen Verstopfung
Etwas gegen normale Grippe
Pinzette
Eine Salbe gegen Jucken / Insektenstiche
Brille & Kontaktlinsen sowie Flüssigkeit dafür. (Sehr wichtig wenn man darauf angewiesen ist. Sehr schwierig zu finden in Afrika.
Wasserfilter- System (Sawyer)
Vertrauen in die Einheimische Medizin. Natürlich sollte man sich da nicht auf alles einlassen, aber man darf das Wissen und Können der alten Medizinmänner oder Dorfmüttern definitiv nicht unterschätzen.
Über Krankheiten / Unfälle die vor allem in diesen Regionen vorkommen wissen diese schliesslich manchmal besser was zu tun ist als irgend ein studierter ETH Arzt und das z.T. mit einfachsten Mitteln.
Dokumente

Reisepass
Impfausweis (kann manchmal sehr wichtig sein an den afrikanischen Grenzen vor allem wegen Gelbfieber)
Passfotos von mir (für die unzähligen Visas)
Gefühlte Tausend Kopien meines Passes in verschiedenen Gepäckstücken aufgeteilt
Diesmal werden ich meinen Laptop mitnehmen. Es ist wohl manchmal etwas "photoshop magic" notwendig um z.B. Flugtickets oder Hotelbestätigungen zu faken. In vielen Ländern muss man beweisen, dass man entweder "eingeladen" worden ist, von einer Privatperson oder Hotel. Und natürlich ist ein Flugticket immer gern gesehen, damit sie sicher sind, dass man ihr Land auch wieder verlässt.
Weitere nützliche Tipps zur Grenzüberquerung
Geduld haben
Freundlich aber bestimmt bleiben
Sich auch Hie und Da etwas unwissend stellen
Immer Interesse und Freude am Land zeigen
Beim Verlassen eines Landes betonen wie schön es war
Wenn möglich etwas schönes anziehen. Als Frau nicht zu freizügig.
Nicht (sofort) auf Schmiergeldforderungen eingehen
Immer einen ungefähren Plan schildern können was man vorhat. Mit korrekten Namen der Regionen und vor allem wo man die ersten Nächte verbringt.
Einfach mit dem Flow gehen und einfach mitspielen bei dem was die Beamten von einem Verlangen auch wenn es noch so sinnlos ist.
(Erfahrungsbeispiele: Covid Test machen, Velo verzollen, Velo durch 1 Meter tiefes Seuchenschutzmittel rollen)
Natürlich heisst es nicht, dass man all das tatsächlich machen muss es hilft aber dabei ruhig zu bleiben und erst einmal zu schmunzeln.
Falls man Irgendjemand aus dem Land kennt, den Namen dieser Person nennen. Jeder kennt jeden in Afrika und es macht Eindruck wenn man einen vielleicht typischen Namen des Landes nennen kann.
Ein paar Worte in der Landessprache schaden nie.
Als Schweizer Staatsangehörige haben wir das Glück, dass wir in den meisten Ländern beliebt oder zumindest Willkommen sind. Let's keep neutral!!!
Als Frau: "Du bist nett aber mein Mann hätte sicher etwas dagegen wenn ich Dich heiraten würde" - Ehering zeigen.
Allgemein hilft es einen Fake Ehering zu tragen oder sogar Bilder von irgendwelchen Neffen oder so bei sich zu tragen um beweisen, dass man Familien hat.
Ablauf: Geld wechseln - Visa für neues Land - Sim Karte - Losfahren
Technik
Ouuu, da übertreib ich diesmal wohl ein wenig. Noch nie war ich mit so viel Technik unterwegs.
Handy
Laptop
Externe Festplatte & USB (in verschiedenen Gepäckstücken)
Drohne (DJI 3 mini Pro)
GoPro (11 mini)
E Reader
Garmin InReach mini
JBL Boom Box
Kopfhörer
2 Powerbanks
1 Solarpanel (Go Zero Nomad 10)
Dazu natürlich alle Ladegeräte und verschiedenen Stecker
Luxusgegenstände:
Jeder Reisende hat so seine ganz persönlichen Gegenstände die zwar nicht unbedingt nötig sind und trotzdem einfach toll sind dabei zu haben. Bei diesen Gegenständen spielt Gewicht keine Rolle.
Bei mir:
Elektrische Zahnbürste (diese hat mir neben der Blackroll am meisten gefehlt auf meiner letzten Reise) Ja, ich bin alt…
E-Reader - Ich lese viel und Bücher sind schwer zu finden in Afrika
Erfahrungsgemäss die meist gebrauchten Gegenstände meiner bisherigen Reisen:
Natürlich wäre ich auf meinen Wanderungen ohne meinen Rucksack und auf meinen Velotouren ohne Arby nichts.
Davon abgesehen waren meine Wichtigsten Gegenstände:
Sonnenbrille
Feuchttücher (nicht immer einfach zu bekommen aber wenn kein Wasser vorhanden besser als jede Dusche)
Schlafsack (Wichtigste Regel: Der Schlafsack darf nie nass werden -darum bin ich jeweils sehr bemüht)
Kochsystem
Ganz klar, das Handy (Fotos, Navigation, Kontakt, E-Banking, Notfall)
Erfahrungsgemäss die am seltensten gebrauchten Gegenstände meiner bisherigen Reisen:
Stirnlampe -tatsächlich habe ich die Stirnlampe / Taschenlampe sehr selten gebraucht, da ich bei Dunkelheit meistens im Zelt bin das Glück habe selbst mit einem brüllenden Löwen vor dem Zelt durch zu schlafen.
Garmin InReach - da ich erstaunlicherweise gutes Internet und zum Glück nie einen Notfall hatte.
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